Information Weiterbildung Aufbaukurs „Systemische Therapie” 2025-2026

Ausschreibung Aufbaukurs systemische Therapie/ Familientherapie (DGSF)

2025 – 2026

Mit dem Aufbaukurs „Systemische Therapie/ Familientherapie“ möchten wir ihnen die Möglichkeit eröffnen, ihren systemisch therapeutischen Persönlichkeitsstil zu entfalten und eine höhere Handlungssicherheit in der Arbeit mit Klient:innen, Familien und anderen Systemen zu erlangen auf der Grundlage vorhandener  systemischer Kenntnisse und Kompetenzen. Mit unserer Sichtweise eines ganzheitlichen und humanistischen Menschenbilds wird der Mensch im Kontext der  relevanten Bezugssysteme (Partnerschaften, Familie, berufliches Umfeld etc.) gesehen, um so Potentiale, Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken und darüber  Entwicklungsprozesse in Gang zu setzen. Aufbauend auf bereits erworbenen systemischen Sichtweisen und Beratungskompetenzen werden in der Weiterbildung dysfunktionale Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster der Adressat:innen stärker in den Focus gesetzt sowie die therapeutische Rolle modifiziert und gefestigt. Darüber kann es gelingen, die Entwicklungspotentiale der Hilfesuchenden zu erweitern und deren Handlungsspielraum auf emotionaler, kognitiver und sozialer Ebene flexibler zu gestalten.

Die Weiterbildung richtet sich an Fachkräfte, die bereits über eine abgeschlossene anerkannte Ausbildung in „Systemischer Beratung“ verfügen. Der Aufbaukurs ist sowohl für Quereinsteiger:innen als auch Absolvent:innen des „Institutes für psychosoziale Gesundheit – Leipzig“ geeignet.

Die Trainer des Instituts für psychosoziale Gesundheit (ipg) Leipzig arbeiten seit vielen Jahren in den verschiedensten psychosozialen, medizinischen und wirtschaftlichen Beratungskontexten.

Themen wie Migration, Inklusion und Gender beziehen wir selbstverständlich in unsere Überlegungen und Arbeit mit ein.

Die Beratung und Therapie für Menschen, welche Gewalt erleben mussten sind uns wichtige Anliegen, ebenso die Arbeit mit denen, welche immer noch Gewalt ausüben, in welcher Form auch immer.

Neben der Vermittlung theoretisch relevanter Inhalte sind vertiefende praxisorientierte Übungen, Selbsterfahrung und Supervision sowie die Anwendung der Lerninhalte im eigenen beruflichen Kontext zentraler Bestandteil der Weiterbildung.

Zugangsvoraussetzungen und Zielgruppen

Der 1  jährige Aufbaukurs wendet sich an Mitarbeiter:innen sozialer, helfender und beratender Berufe, insbesondere:

  • Sozialpädagog:innen und Sozialarbeiter:innen
  • Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen
  • Erzieher:innen
  • Ärzt:innen und Mitarbeitende in Pflegeberufen
  • Heilpraktiker:innen
  • Lehrer:innen
  • Menschen in anderen beratenden Berufen

Voraussetzungen zur Teilnahme sind:

  1. Hochschulabschluss mit sozial/ humanwissenschaftlicher Ausrichtung und zweijähriger Berufserfahrung im psychosozialen Bereich

oder

  1. Qualifizierter Berufsabschluss im psychosozialen Bereich (mind. 3jährige Berufsausbildung)und mindestens 2jährige Berufserfahrung in einem psychosozialen/ beraterischen  Arbeitsfeld

oder

  1. Qualifizierter Berufsabschluss (mind. 3jährige Berufsausbildung) und mindestens 3 jährige Berufserfahrung in einem psychosozialen/ beraterischen Arbeitsfeld

oder

  1. Qualifizierter Berufsabschluss (mind. 2jährige Berufsausbildung) und mindestens 3jährige Berufserfahrung in einem psychosozialen/ beraterischen Arbeitsfeld und Abschluss einer anderen Weiterbildung im psychosozialen Bereich mit Selbsterfahrungsanteilen und einem Umfang von mindestens 100 UE

sowie ein anerkannter Abschluss einer zweijährigen Ausbildung „Systemische Beratung“ nach den Richtlinien der DGSF oder SG

Des Weiteren:

  • Möglichkeit der Berufs- und Praxiserfahrung
  • Möglichkeit der Umsetzung der Lehrinhalte in der praktischen Arbeit mit Adressat:innen
  • Bereitschaft für einen selbsterfahrungsorientierten Lernprozess
  • Einreichen einer schriftlichen Bewerbung mit den entsprechenden Nachweisen vorangegangener Ausbildungen
  • Besuch einer Informationsveranstaltung

Ziel der Weiterbildung

  • Herausbildung einer professionellen Therapeutenpersönlichkeit auf der Grundlage eigener Ressourcen und systemsicher Sichtweisen.
  • Das Erleben der eigenen therapeutischen Handlungskompetenz vor dem Hintergrund aktueller Lebenszusammenhänge, eigener biografischer Erfahrungen, persönlicher Fähigkeiten und Ressourcen.
  • Die Vertiefung und Erweiterung systemisch beraterischen Handelns und die Entwicklung eines individuellen therapeutisch-professionellen Stils
  • Erlernen und situationsangemessenes Einsetzen vielfältiger systemisch therapeutischer Ansätze und Methoden.

Umfang und Struktur der Weiterbildung

Die Zusatzqualifikation richtet sich nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für systemische Therapie und Familientherapie (DGSF).

Die Weiterbildung umfasst insgesamt 380 Stunden (UE á 45 min) aufgeteilt in:

  • 100 UE praxisbezogene Theorie
  • 50 UE Systemische Supervision
  • 50 UE Selbsterfahrung/ Selbstreflexion
  • 50 UE Peergruppenarbeit/ Eigenstudium
  • 130 UE eigene Beratungspraxis

Die Vermittlung der Lerninhalte erfolgt in 7 Blockseminaren á 3 Tage. Die Dauer der Weiterbildung beträgt ca. 1 Jahr berufsbegleitend. Die Peergruppenarbeit und das Eigenstudium erfolgen selbstorganisiert. Die therapeutische Praxis wird im eigenen Arbeitsfeld absolviert.

Inhalt der Weiterbildung

MODUL 1:
Einführung in das therapeutische Arbeiten
Rollenverständnis Therapeut:innen, Unterscheidung von Beratung und Therapie; systemisch lösungsorientierte Paartherapie, Arbeit mit Familien unter Berücksichtigung von Trennungs- und Scheidungsfamilien, Ressourcenwahrnehmung und –aktivierung

MODUL 2:
Multiplizitätsmodelle
vergleichender Überblick über Persönlichkeitskonzepte Teile – Inneres Kind –  Seiten – Egostates; therapeutische Kompetenzen im Umgang mit Teilen; szenische Methoden

MODUL 3:
Supervisionsseminar

MODUL 4:

Systemische Körperarbeit

Körper als Resonanzraum in systemischer Arbeit verstehen; Integration körperbezogener Methoden in systemische Prozesse; Förderung der Selbstwahrnehmung und Embodiment in Beratung und Therapie

MODUL 5:
Traumainduzierte Systeme und deren Dynamik
systemische Betrachtungsweisen trauminduzierter Systeme; therapeutisches Handeln bei Verwahrlosung, sexuellem Missbrauch, Gewalt, Frühtraumatisierung und Traumafolgestörungen; Einzelsetting und Familiensetting; Aufsuchende Familientherapie

MODUL 6:
Persönlichkeitsentwicklung und Selbstfürsorge
Erarbeitung und Umsetzung von systemischen Kursen z.B.:

Salutogenese & Kohärenzgefühl; Psychohygiene oder Zufriedenheit als Prozess – systemische Zugänge zum guten Leben

MODUL 7:
Abschlussseminar
Praxisreflexion; Evaluation der persönlichen Entwicklung und der professionellen Rolle; Kolloquium; Zertifizierung, Abschlussfest

Lehrende, Supervisor:innen und Trainer:innen des Instituts

Frank Wünsche

Institutsleiter

Weiterbildungsleiter T25

M.A. Erziehungswissenschaften/Sozialpädagogik (Uni Leipzig)

M.Sc. Supervision und Coaching  (Uni Krems)

Supervisor & Coach (DGSv)

Systemischer Therapeut/Familientherapeut (DGSF)

Lehrender für Systemische Therapie und Beratung (DGSF)

Monica Streicher-Pachmann

Systemische Therapeutin/Familientherapeutin (DGSF)

Systemische Supervision (DGSF)

Systemisches Coaching (DGSF)

Lehrende für Systemische Beratung (DGSF)

Lehrende für Systemische Therapie und Beratung (DGSF)

Lehrende für Systemische Supervision (DGSF)

 

Dr. André Bünte

Promotion Alte Geschichte

M.A. Alte Geschichte, Afrikanistik und klassische Archäologie

Therapeutischer Thai Yoga Masseur

Systemischer Therapeut (DGSF)

 

Uta Avenarius

Studium der sozialen Arbeit, Psychologischer Beratung -Ehe-, Familien und Lebensberatung; WB in Ressourcenorientierte Traumatherapie zur traumaspezifischen Fachberatung PITT; WB in Psychotraumatologie, Traumatherapie, Traumaberatung und -pädagogik mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen KReST; WB strukturierte Traumaintegration stib; „Train the Trainer“

und andere.

Für fachspezifische Inhalte werden weitere Trainier*innen an den Modulen teilnehmen.

Voraussetzungen zur Erlangung des Abschlusszertifikates

Die Weiterbildung endet bei Erfüllung aller Voraussetzungen mit einem Abschlusszertifikat des Institutes für psychosoziale Gesundheit (IpG) Leipzig in „Sytemische Therapie/ Familientherapie –ipg“. Die Weiterbildung richtet sich in Inhalt, Dauer und Umfang nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für systemische Therapie und Familientherapie (DGSF). Bei Erfüllung aller Voraussetzungen können die Teilnehmer:innen bei der DGSF eine Dachverbandsanerkennung in „Systemische Therapie/ Familientherapie – DGSF“ beantragen.

Folgende Leistungen sind für die Erteilung des Zertifikates zu erbringen:

  • Nachweis eines anerkannten Abschlusses in „Systemischer Beratung“ nach den Richtlinien der DGSF
  • Regelmäßige Teilnahme an den Seminaren
  • Aktive Mitarbeit und Bereitschaft zu Supervision und Selbsterfahrung
  • Nachweis von 50 UE Peergruppenarbeit und Eigenstudium
  • Nachweis von 130 Sitzungen eigener therapeutischer Praxis
  • Erstellen von 1 ausführlichen Falldokumentation, der Therapieprozess muss mind. 10 Stunden umfassen
  • Vorstellen von 1 Live- oder Videosupervisionen
  • Aktive Gestaltung des Abschlusskolloquiums

Praxisnachweise aus vorangegangenen Ausbildungen können anerkannt werden.

Kosten und Finanzierung

Die Gesamtkosten der Weiterbildung umfassen 4.650,00€ (darin ist die Verwaltungsgebühr enthalten).

Eine Ratenzahlung kann individuell vereinbart werden. Die Raten sind innerhalb der Ausbildungsdauer zu begleichen.

Sie können prüfen, ob eine Förderung durch das Förderungsprogramm der Sächsischen Aufbaubank (SAB), der Investitionsbank Sachsen-Anhalt oder der GFAW Thüringen möglich ist.

 

Bewerbung und Informationsgespräch

Der Ausschreibungszeitraum ist vom 01.05.-30.09.2025

  • Nachweis über die Erfüllung der Zugangsbedingungen
  • Lebenslauf und Darstellung des beruflichen Werdegangs (für Bewerber:innen von anderen Instituten)
  • Persönlicher Lebenslauf (aus welcher Familie komme ich, was hat mich geprägt, in welchen Beziehungen zu Menschen lebe ich heute) (für Bewerber:innen von anderen Instituten)
  • Bewerbungsfoto

Die Bewerbung erfolgt über die e-mail: wuensche@ipg-leipzig.de
Danach erfolgt eine Einladung zu einem Informationsgespräch.

Termine und Ort

Kursbeginn „Systemische Therapie“ am: 07.11.2025
Ort: ipg – Leipzig; Ferdinand-Rhode-Straße 34, 04107 Leipzig

Seminar­planDatum vonDatum bis
Modul I 07.11.202509.11.2025
Modul II 16.01.202618.01.2026
Modul III06.03.202608.03.2026
Modul IV01.05.202603.05.2026
Modul V03.07.202605.07.2026
Modul VI04.09.202606.09.2026
Modul VII13.11.202615.11.2026