Weiterbildung Systemische Beratung 2025 – 2027

Ausschreibung für die Weiterbildung Systemische Beratung ( DGSF) 2025- 2027

Mit der Weiterbildung „systemische Beratung“ möchten wir ihnen die Möglichkeit eröffnen, ihre berufsspezifischen Beratungskompetenzen zu erweitern und eine höhere Handlungsfähigkeit in der Arbeit mit Einzelnen, Partnerschaften, Familien und anderen Systemen zu erlangen. Mit unserer Sichtweise eines ganzheitlichen und humanistischen Menschenbilds wird der Mensch im Kontext der  relevanten Bezugssysteme (Partnerschaften, Familie, berufliches Umfeld etc.) gesehen, um so Potentiale, Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken und darüber  Entwicklungsprozesse in Gang zu setzen.

Die Trainer des Instituts für psychosoziale Gesundheit (ipg) Leipzig arbeiten seit vielen Jahren in den verschiedensten psychosozialen, medizinischen und wirtschaftlichen Beratungskontexten.

Themen wie Migration, Inklusion und Gender beziehen wir selbstverständlich in unsere Überlegungen und Arbeit mit ein.

Die Beratung und Therapie für Menschen, welche Gewalt erleben mussten sind uns wichtige Anliegen, ebenso die Arbeit mit denen, welche immer noch Gewalt ausüben, in welcher Form auch immer.

Entsprechende Themenschwerpunkte unter systemischer Betrachtungsweise werden Inhalt der Ausbildung sein.

Neben der Vermittlung theoretisch relevanter Inhalte sind praxisorientierte Trainings, Selbsterfahrung und Supervision sowie die Anwendung der Lerninhalte im eigenen beruflichen Kontext zentraler Bestandteil der Weiterbildung.

Zugangsvoraussetzungen

A) Hochschulabschluss (Bachelor-, Master- und Staatsexamensabschlüsse aller

       Universitäten, Fachhochschulen und dualen Hochschulen) und psychosoziale Praxiserfahrungen

oder

B) ein qualifizierter Berufsabschluss im psychosozialen Bereich (mind. 3-jährige

      Berufsausbildung) und psychosoziale Praxiserfahrungen

oder

ein qualifizierter Berufsabschluss (mind. 2-jährige Berufsausbildung) und mind.

     3-jährige Berufstätigkeit im psychosozialen oder beraterischen Feld und Abschluss

     einer anderen Weiterbildung im Spannungsfeld von Person, Rolle und Institution,

     Umfang mind. 100 UE.

Möglichkeit zur Umsetzung Systemischer Beratung (mind. 70 Beratungseinheiten)

     während der Zeit der Weiterbildung.

Was ist was: Abschlüsse und Beispiele Hochschulabschlüsse: Bachelor-, Master- und Staatsexamensabschlüsse aller Universitäten, Fachhochschulen und dualen Hochschulen. Berufsabschlüsse im psychosozialen Bereich: u. a. Erzieher*in, Heilerziehungspfleger*in, Gesundheits- und Krankenpfleger*in (ehemals Krankenschwester/Krankenpfleger), Altenpfleger*in, Physiotherapeut*in, Ergotherapeut*in, Logopäd*in, Hebamme/Entbindungspfleger oder Diätassistent*in.

 

Ziel der Weiterbildung

  • Herausbildung einer handlungskompetenten Beraterpersönlichkeit auf der Grundlage eigener Ressourcen und systemischer Sichtweisen.
  • Das Erleben der eigenen Beratungskompetenz vor dem Hintergrund aktueller Lebenszusammenhänge, eigener biografischer Erfahrungen sowie persönlicher Fähigkeiten und Ressourcen.
  • Erlernen und situationsangemessenes Einsetzen vielfältiger systemischer Beratungsansätze und Methoden.

 

Umfang und Struktur der Weiterbildung

Die Weiterbildung richtet sich nach den Richtlinien der Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie  (DGSF).

Die Weiterbildung umfasst insgesamt 570 Stunden (UE á 45 min) aufgeteilt in:

  • 220 UE praxisbezogene Theorie
  • 100 UE Systemische Supervision
  • 100 UE Selbsterfahrung/ Selbstreflexion
  • 80 UE Peergruppenarbeit/ Eigenstudium
  • 70 UE eigene Beratungspraxis

Die Vermittlung der Lerninhalte erfolgt in 12 Blockseminaren á 3 Tage zzgl. 6 Tagen Supervision. Die Dauer der Weiterbildung beträgt 2 Jahre berufsbegleitend. Die Lerngruppenarbeit und das Eigenstudium erfolgen selbstorganisiert. Die Weiterbildung kann 15% Onlinebestandteile haben, welche auf die Bereiche Theorie und Methoden begrenzt sind.

Die Beratungspraxis wird im eigenen Arbeitsfeld und/oder in anderen Beratungsstrukturen absolviert.

Inhalt der Weiterbildung

MODUL 1:
Grundbegriffe und Grundlagen systemischen Arbeitens
Einführung und Bestimmung des Kontextes der Teilnehmer:innen; Begriffsklärung und Grundlagen systemischen Arbeitens;

Training von systemischen Methoden und Techniken

MODUL 2:
Systemische Grundhaltungen und Beratungstechniken
Erstkontakt und Erstgespräch; Aufbau vertrauensvoller Arbeitsbeziehungen; Kontext- und Auftragsklärung; Planung der ersten Sitzungen;

Training

MODUL 3:
Familienbezogene Sichtweisen von Problemen und Lösungen
Theorie und Praxis der Genogrammarbeit, Erstellen des eigenen Genogramms; Mehrgenerationenperspektive; Hypothesenbildung;

Training

MODUL 4:
Die konstruktivistische Weltsicht
historische und philosophische Herleitungen und Theorien; Methoden und Techniken zur Konstruktion von Wirklichkeit und Möglichkeit; Fragetechniken, zirkuläres Fragen; Wunderfrage; Reframing; wertschätzendes Konnotieren und Arbeit mit dem Perspektivwechsel;

Training

MODUL 5:
Paartnerschaftskonstrukte

Systemische Haltungen und Herangehensweisen in Sexualberatung- und Therapie;
Paare im Kontext von Zeit, Interaktion, Veränderung und Umwelt; Partnerschaftsmodelle;  Auseinandersetzung mit eigenen Beziehungskonstrukten;

Training Beratung mit Dyaden; Aufstellung mit Figuren und Bodenankern

MODUL 6:

Systemische Haltung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen;
bindungs- und entwicklungspsychologische Aspekte; Kontaktaufnahme und Beziehungsgestaltung mit Kindern und Jugendlichen; Arbeit mit Spielen, Metaphern, Bildern, Geschichten und gestaltenden Techniken;

Systemischer Kinderschutz; Familien mit Risikofaktoren; Salutogenese und Resilienz;

Training

MODUL 7:
Vertiefung systemischer Grundhaltungen
Neutralität – Hypothetisieren – Zirkularität; Allparteilichkeit;

Lösungsorientierung; Arbeit mit der Time-Line; Familienberatung

Training Mehrpersonensetting

MODUL 8:
Intersektionale Sichtweisen in der systemischen Beratung (Migration, Gender, Armut, Behinderung u.v.m.);

Beratung mit Dolmetschern, Sprach- und Kulturmittlern und digitalen Übersetzungsmöglichkeiten;

Systemische Familienmedizin

Reflecting Team;

Training

MODUL 9:
Arbeiten in und mit dem ´sogenannten´ Zwangskontext

Widerstand und Motivation aus systemischer Sicht;
Auftragsmuster und Zuweisungskontext; Motivation im ´sogenannten´ Zwangskontext; Besonderheiten in den Kontexten Kindeswohlgefährdung, häusliche Gewalt, Sucht und Straffälligkeit; Risiko- und Ressourcendiagnostik;

Training

MODUL 10:
Krisen im Lebenszyklus
Systemische Annahmen zu Krankheit, Trauer und Verlust;

Krisenverständnis und Krisenintervention

Grundlagen der systemischen Psychotraumatologie;

MODUL 11:
Arbeiten im Raum
Grundlagen, Ansätze und Grundannahmen der Aufstellungsarbeit; Tetralemmaarbeit; Aufstellen der eigenen Familiensysteme; Rolle und Selbstverständnis als Berater:in; Training

MODUL 12:
Prozesse beenden
Abschlussinterventionen; Beendigung von Prozessen – Abschlüsse und Übergänge gestalten; Rituale; Ethische Haltung als Berater:in;
Abschlusskolloquium

Voraussetzungen zur Erlangung des Abschlusszertifikates

Bei Erfüllung aller Leistungen wird ein Abschlusszertifikat des Institutes für psychosoziale Gesundheit (ipg-leipzig) als „Systemische:r Berater:in“ ausgestellt.

Die Weiterbildung richtet sich in Inhalt, Dauer und Umfang nach den Richtlinien der  Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF). Bei Erfüllung aller Voraussetzungen können die Teilnehmer:innen bei der DGSF eine Dachverbandsanerkennung als „Systemische:r Berater:in – DGSF“ beantragen.

 

Folgende Leistungen sind für die Erteilung des Zertifikates zu erbringen:

  • Regelmäßige Teilnahme an den Seminaren
  • Aktive Mitarbeit und Bereitschaft zu Supervision und Selbsterfahrung
  • Nachweis von 100 UE Selbsterfahrung/ Selbstreflexion
  • Nachweis von 70 UE Lerngruppenarbeit und Eigenstudium
  • Nachweis von 70 Sitzungen eigener Beratungspraxis (Protokolle)
  • Erstellen von 3 ausführlichen Falldokumentationen (je ca. 8-10 Seiten) wovon ein Beratungsprozess mind. 5 Sitzungen umfassen muss
  • Vorstellen von 1 Live- oder Videoberatung in der Supervision
  • Aktive Gestaltung des Abschlusskolloquiums

 

Mit Abschluss der Weiterbildung sind die Voraussetzungen für einen Aufbaukurs „Systemische Therapie“ erfüllt. Dieser kann ebenfalls beim Institut für psychosoziale Gesundheit Leipzig absolviert werden.

Lehrende und Supervisor:innen des Instituts

Kursleitung:

Frank Wünsche

M.A. Erziehungswissenschaften (Uni Leipzig)

MSc Supervision & Coaching (Uni Krems)

Systemischer Therapeut (Context-Institut Berlin)

Systemischer Lehr-Therapeut (Beziehungswerkstatt Jena)

 

Claudia Kühnel-Kalamorz

Studium der Sozialarbeit/-pädagogik (FH)

Systemische Beratung (DGSF)

Systemische Supervision, Coaching, Organisationsentwicklung (DGSF)

 

Für fachspezifische Inhalte werden weitere Trainier:innen an den Modulen teilnehmen u.a.:

 

Dr. André Bünte

Promotion Alte Geschichte

M.A. Alte Geschichte, Afrikanistik und klassische Archäologie

Therapeutischer Thai Yoga Masseur

Systemischer Berater (DGSF)

 

Uta Avenarius

Studium der sozialen Arbeit, Psychologischer Beratung -Ehe-, Familien und Lebensberatung; WB in Ressourcenorientierte Traumatherapie zur traumaspezifischen Fachberatung PITT; WB in Psychotraumatologie, Traumatherapie, Traumaberatung und -pädagogik mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen KReST; WB strukturierte Traumaintegration stib; „Train the Trainer“

 

Anna Gaessner

BA Soziologie/Psychologie; Master Sozialpädagogik/Sozialmanagement mit Schwerpunkt Psychologie; systemische Paar-und Familientherapeutin (DGSF)

 

Dr. Julia Roick

Diplom-Soziologin; M.Sc. Psychologie; systemische Beraterin i.A. (DGSF)

Kosten und Finanzierung

Die Gesamtkosten der Weiterbildung umfassen 5.750,00€ und eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 150,00€.

Eine Ratenzahlung ist nach Vereinbarung möglich. Die monatliche Rate beträgt 250,00€. Die Raten sind innerhalb der Ausbildungsdauer zu begleichen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine individuelle Ratenzahlungsvereinbarung möglich.

Sie können prüfen, ob eine Förderung durch das Förderungsprogramm der Sächsischen Aufbaubank (SAB), der Investitionsbank Sachsen-Anhalt oder der GFAW Thüringen möglich ist.

Bewerbung und Informationsgespräch

  • Nachweis über die Erfüllung der Zugangsbedingungen
  • Darstellung des schulischen und beruflichen Werdegangs
  • Persönlicher Lebenslauf (aus welcher Familie komme ich, was hat mich geprägt, in welchen Beziehungen zu Menschen lebe ich heute)
  • Bewerbungsfoto

Die Bewerbung senden sie bitte an die e-mail: wuensche@ipg-leipzig.de
Ein persönliches kennenlernen wird bei einer Informationsveranstaltung möglich sein, zu welcher ich zu gegebener Zeit einladen werde.

Der Bewerbungszeitraum ist vom 01.05. – 31.08.2025

Termine und Ort

Kursbeginn ist am: 26.09.2025
Ort: ipg – Leipzig; Ferdinand-Rhode-Straße 34, 04107 Leipzig

ModuleDatum vonDatum bis
Modul I26.09.202528.09.2025
Modul II28.11.202530.11.2025
Modul III30.01.202601.02.2026
Modul IV27.03.202629.03.2026
Modul V05.06.202607.06.2026
Modul VI21.08.202623.08.2026
Modul VII09.10.202611.10.2026
Modul VIII04.12.202606.12.2026
Modul IX05.02.202707.02.2027
Modul X09.04.202711.04.2027
Modul XI18.06.202720.06.2027
Modul XII27.08.202729.08.2027